Die Geburt der Venus
Die Geburt der Venus von Sandro Botticelli ist zweifelsohne eines der berühmtesten Gemälde auf der ganzen Welt. Das Gemälde zeigt die Geburt der Liebe: Die Venus, die nackte Göttin der Liebe, taucht, mit dem Diener Ora an ihrer Seite, aus einer Muschelschale auf. Die Venus versucht, ihre Scham schüchtern mit der Hand zu bedecken, während der Ora sich anschickt, ihre Nacktheit mit einem schönen Tuch zu bedecken. Vor der Verwirklichung dieses Gemäldes hatte Botticelli die berühmte Marmorskulptur der Venus de Medici, die an anderer Stelle in dem Museum zu sehen ist, eingehend studiert.
Bacchus und Caravaggio
Caravaggio hatte eine sehr enge Beziehung zum Bacchus, dem in diesem Gemälde dargestellten Gott des Weines, der Trunkenheit und des Rauschs, gehabt. Der Maler war für sein feuriges Temperament und seinen ausschweifenden Lebensstil bekannt. In seinen revolutionären Gemälden betonte der Künstler gerne die Menschlichkeit seiner Objekte. In diesem Porträt, das aus der Zeit gegen Ende des 16. Jh. stammt, wurde der Gott kaum stilisiert; er ist vielmehr als ein Mann dargestellt, mit dem Caravaggio in Kneipen und Bordellen zechen würde. Der Künstler war auch von der Konvention abgegangen, indem er die übliche Landschaft im Hintergrund wegließ.
Ognissanti Madonna
Der Altaraufsatz der Ognissanti Madonna ist ein weiteres Beispiel für einen neuen Ansatz. Dieses Gemälde von Giotto stammt etwa aus der Zeit um das Jahr 1310, und es stellte einen Wendepunkt in der Malerei dar, denn hier verwirklichte ein Maler des Mittelalters erstmals die perspektivische Darstellung. Mit diesem Werk stand Giotto auf dem Höhepunkt einer der bedeutendsten Umwälzungen in der Kunstgeschichte. Aufgrund dieses Stils der Malerei gilt er auch als der ‚Vater‘ der Renaissance. Der Altaraufsatz ist ein Bildnis der Jungfrau Maria, die auf dem Thron sitzt. Durch die scheinbare Tiefe in ihrem Gesandt und den Thron nimmt die Maria eine viel menschlichere Gestalt an – das war in jenen Tagen eine wahre ‚Revolution‘ in der Geschichte der Malerei.